Split-Level-Bauweise – Wohnen auf verschiedenen Ebenen
Beim klassischen Hausbau entsteht das Gebäude Stockwerk für Stockwerk. Bei der Split-Level-Bauweise spricht man hingegen von Ebenen, werden doch einzelne Wohnbereiche aus der durchgehenden Horizontalen jedes Stockwerkes herausgelöst. Vereinfachend ausgedrückt wird das Haus in der Mitte durchgeschnitten und um ein halbes Stockwerk versetzt zueinander wieder zusammengefügt.
Perfekte Häuser für den Hang
Ursprünglich wurde die Split-Level-Bauweise entwickelt, um am Hang Häuser errichten zu können, wobei die Abtreppung des Grundrisses den natürlichen Gegebenheiten des Grundstückes folgt.
Die Bauweise verschafft aber auch auf ebenem Gelände mehr Wohnfläche durch Minimierung der Treppen- und Flurräume. Das heißt, es sind bei der Split-Level-Bauweise keine zusätzlichen Flure notwendig.
Dies gilt allerdings nur, solange der Grundriss nicht zu lang wird. Ist dies der Fall, so sind doch Flure unabdingbar und der prozentuale Anteil der Erschließungsflächen steigt schnell an.
Abwechslungsreiche Wohnatmosphäre ohne Treppenhaus
Prinzipiell werden alle Räume wie Wohn- und Schlafräume oder Küche und Bad über Treppen erschlossen. Auch ein gesondertes Treppenhaus ist nicht notwendig, so dass mehr Raum zum Wohnen übrigbleibt.
Die Split-Level-Bauweise unterstützt die Zonierung der Zimmer und durch die unterschiedlichen Raumhöhen wird eine abwechslungsreiche Wohnatmosphäre geschaffen.
Sind Split-Level-Häuser teurer als herkömmliche Häuser?
Split-Level-Häuser sind keine Häuser von der Stange. Es ist immer eine individuelle Planung durch einen Architekten notwendig. Dies schlägt sich daher auf einen 5.000 bis 10.000 Euro höheren Grundpreis nieder.
Etwas Geld lässt sich jedoch einsparen, dass ein Teil des Kellers entfallen kann. Durch die besser dem Gelände folgende Lösung ergeben sich zudem Einsparungen im Bereich der Außenanlagen, angenehmere Anbindung an Eingang und Terrasse und Einsparungen durch besser geschnittene Grundrisse.
Was sind die Nachteile der Split-Level-Bauweise?
Was von vielen allerdings als unangenehm empfunden wird, ist das ewige treppauf und treppab, wenn auch die Treppen von Zimmer zu Zimmer nur über fünf bis sechs Stufen verfügen.
Für Menschen im Rollstuhl oder mit Schwierigkeiten beim Gehen wie bei vielen älteren Menschen ist die Splitt-Level-Bauweise daher nicht geeignet. Auch bei Familien mit kleinen Kindern erhöht sich die Sturzgefahr.
Auch eine nachträgliche Grundrissänderung ist nur bedingt möglich. Im Prinzip lassen sich die Räume nur innerhalb der verschiedenen Ebenen umgestalten.
Soll es ein Split-Level-Haus sein?
Sie kennen jetzt die Vor- und Nachteile eines Split-Level-Hauses. Die Bauweise punktet durch eine außergewöhnliche Wohnatmosphäre. Allerdings bergen die vielen Treppen zwischen den verschiedenen Wohnebenen erhöhte Sturzgefahr. Wer schlecht zu Fuß ist oder gar im Rollstuhl sitzt, für den ist ein ebenerdiger Bungalow sicherlich die bessere Alternative.
Über den Autor:
Dominik Hochwarth wurde 1970 im südbadischen Schopfheim geboren, studierte später Bauingenieurwesen in Karlsruhe, eher er als bautechnischer Redakteur 10 Jahre für eine Internetagentur aus Mönchengladbach arbeitete. Seit 2012 ist er für einen großen Bad-Onlineshop tätig. Im gleichen Jahr startete er mit dem Bauportal bauredakteur.de, das sich an Heimwerker, Bauinteressierte und Bauherren richtet.